Jedes Jahr am 18. Juni ist Tag der Mediation, so auch dieses Jahr. Ein Tag, der bei mir jedes Jahr rot im Kalender steht – nicht, weil ich ein Fan von Aktionstagen bin, sondern weil ich zutiefst daran glaube, dass Mediation mehr ist als eine Methode: Sie ist eine Haltung. Sie betont die Wichtigkeit des Zuhörens, statt der Verurteilung. Eine Haltung, die fragt, statt festzuschreiben. Die Brücken baut, wo andere schon das Fundament wegreißen.
Warum dieser Tag mehr ist als ein Kalendereintrag
Als Mediatorin und Pädagogin sehe ich tagtäglich, wie wertvoll die mediative Haltung ist – gerade in Schulen, Kitas, Familien, Teams. Dort, wo Menschen aufeinandertreffen und es nicht immer leicht ist. Und genau deshalb ist der Tag der Mediation für mich eine Einladung: innezuhalten, laut über leise Wege zu sprechen und Impulse zu setzen, die im Kleinen Großes bewirken können.
Was ist der Tag der Mediation?
Der Tag der Mediation wurde ins Leben gerufen, um Menschen auf der ganzen Welt daran zu erinnern, dass Konflikte nicht eskalieren müssen – dass es Alternativen gibt zum Streit, zum Rückzug, zur Eskalation. Seit 2013 wird der 18. Juni jährlich als europäischer Aktionstag gefeiert. Er ist eine Initiative verschiedener Mediationsverbände und -netzwerke, die gemeinsam zeigen wollen: Mediation wirkt. Und zwar überall dort, wo Menschen miteinander leben und arbeiten.
Ob in der Schule, am Arbeitsplatz, im Gerichtssaal oder zu Hause – Mediation bringt Menschen ins Gespräch. Sie schafft Raum für Verständigung, auch wenn die Fronten verhärtet scheinen. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Gräben oft tiefer statt flacher werden, brauchen wir diese Räume mehr denn je. Mediation ist ein Gegenentwurf zu Polarisierung und Schwarz-Weiß-Denken. Ein Werkzeug für Dialog und Demokratie. Und ein echter Friedensbeitrag.
Mein Beitrag zur Tag der Mediation 2025
Mein Beitrag 2025 war die „Konflikthilfe to go“ als Aktion, um auf Mediation aufmerksam zu machen. Bereits 2024 waren die Abreißimpulse in vielen Klassenzimmern zu finden, und aufgrund der großen Beliebtheit habe ich diese Aktion 2025 wiederholt.
Seit dem Jahr 2000 veranstalte ich am Tag der Mediation jeweils öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Tag der Mediation. 2021 habe ich auf den Tag der Mediation aufmerksam gemacht, indem ich zusammen mit fast 100 Beteiligten Mediation an ihren Schulen bekannt gemacht habe. 2022 und 2023 habe ich jeweils kostenfreie Webinare zum Thema „Was ist Mediation und wie funktioniert sie“ abgehalten. Jetzt die Konflikthilfe to go und mal schauen, was es in den nächsten Jahren für Aktionen gibt.
Konflikthilfe to-go – Impulse zum Abreißen
Die Konflikthilfe to-go – Impulse zum Abreißen habe ich persönlich an Pädagog:innen, Schulen, Teams usw. verteilt, und zwar genau in der Woche rund um den 18. Juni herum. Es war mein Geschenk an alle, die mit Herz, Verstand und Haltung unterwegs sind.
Die Konflikthilfe to-go ist ein liebevoll gestaltetes Impulse-Set mit kleinen, kraftvollen Sätzen, die genau dann wirken, wenn man sie am meisten braucht. Es gab sie in drei Varianten, und jeweils in Farbe oder zum Ausmalen in Schwarz-Weiß:
- Konfliktlösung: Impulse, die Mut machen, den nächsten Schritt in einem Konflikt zu gehen – ruhig, klar, lösungsorientiert.
- Umgang mit Gefühlen: Sätze, die helfen, Emotionen zu verstehen, zuzulassen und konstruktiv mit ihnen umzugehen.
- Mut und Selbstvertrauen: Ermutigende Gedanken, die stärken, aufrichten und daran erinnern: „Ich schaffe das.“
Das Set umfasst passende Impulse, die gut tun. Und deshalb hieß es auch 2025 wieder für mich: Ausdrucken, aufhängen, abreißen lassen. Ein kleines Werkzeug, das nicht viel gebraucht, aber viel bewirken hat.
So wurde die Konflikthilfe to-go genutzt
Die Abreißzettel ließen sich flexibel in den Alltag integrieren – ganz gleich, ob für Schule, in der Kita, in einer Beratungsstelle oder irgendwo anders.
Hier ein paar Orte, in denen das Papier in diesem Jahr hing:
- Im Klassenzimmer oder Gruppenraum: Es hing an der Tür oder an einer Wand – und die Kinder und Jugendlichen konnten sich im Vorbeigehen holen, was sie gerade brauchten.
- Im Lehrerzimmer oder Büro: Am Kopierer oder bei der Kaffeemaschine sorgte das Abreißblatt für kleine Momente der Achtsamkeit und Selbstfürsorge.
- Bei Elterngesprächen oder in Teamrunden: Es diente als Gesprächseinstieg oder als kleine Ermutigung zum Mitnehmen.
- Im privaten Umfeld: Einige haben die Zettel verschenkt – an Freund:innen, Nachbar:innen oder Kolleg:innen. Ein stilles Zeichen: Ich sehe dich.
Ich habe sogar eine kleine „Konflikthilfe-to-go-Station“ gesehen – mit einem Glas, ein paar Stiften und dem ausgedruckten Blatt. Der kreative und vielfältige Einsatz der Konflikthilfe to go hat mich jedenfalls sehr gefreut. Deshalb mein Aufruf auch dieses Jahr 2025 zum Tag der Mediation:
Sei Teil der Bewegung für mehr Miteinander
Mediation beginnt im Kleinen. Mit einem Perspektivwechsel. Mit einem freundlichen Satz. Mit der Entscheidung, auf jemanden zuzugehen. Die Konflikthilfe to-go ist genau dafür gedacht – als kleine Einladung zum Innehalten und Weiterdenken. Und als liebevolle Erinnerung: Wir alle können etwas tun für mehr Miteinander.
Und falls du mein Set „Konflikthilfe to go“ gut findest und ebenfalls nutzen möchtest, so schreibe mir dies in den Kommentaren, und ich sende dir gerne die Materialien zu …
💚🍀✨ Alles Gute wünscht dir Christa