Starke Kinder, starke Zukunft – Jenseits von Schule und Leistung
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Welt kurz anhalten. Einfach so. Damit wir Erwachsenen einen Moment lang innehalten und uns fragen: Was brauchen Kinder eigentlich wirklich?
Nicht die beste Note. Nicht den perfekt geplanten Lebenslauf. Nicht das nächste Förderprogramm.
Sondern Zeit. Vertrauen. Sicherheit. Liebe. Und Erwachsene, die ihnen auf Augenhöhe begegnen.
Ich habe viele Kinder begleitet – in der Schule, im Kita-Alltag, in Mediationen und Gesprächen, in meinen Trainings. Und immer wieder habe ich gespürt: Kinder tragen so viel in sich. So viel Mut. So viel Weisheit. So viel Leben.
Denn eins ist klar: Starke Kinder bedeuten eine starke Zukunft.
Nicht nur für sie selbst – sondern für uns alle.
Was sie brauchen? Nicht mehr Druck. Sondern mehr Raum.
Deshalb mache ich mit bei der wunderbaren Blogparade „50+ Wünsche für die Kinder unserer Welt“, initiiert von Danielle Berg. Sie lädt dazu ein, unsere Stimmen zu vereinen – für die Kinder, für ihre Zukunft, für unser aller Menschlichkeit. Danke, liebe Danielle, für diese so wichtige Aktion.
Und falls sich jemand fragst, was eine Blogparade ist: Sie funktioniert wie ein digitales Gemeinschaftsprojekt. Viele Menschen schreiben zu einem gemeinsamen Thema, verlinken sich, inspirieren sich gegenseitig – und setzen damit gemeinsam ein starkes Zeichen. Die Blogparade zu den Wünschen für unsere Kinder ist ein Zeichen für Hoffnung, Vielfalt und echtes Zuhören.
50 Wünsche für unsere Kinder
Und weil ich oft mit Kindern arbeite – und sie manchmal auch einfach beobachte, auf dem Schulhof, in der Kita, in Gesprächen mit ihren Eltern – habe ich heute einmal versucht, all das aufzuschreiben, was ich ihnen von Herzen wünsche.
Herausgekommen ist (m)ein Wunsch-Zettel für die Kinder dieser Welt. Nicht perfekt. Nicht vollständig. Aber ehrlich. Und hoffnungsvoll.
Und hier sind sie – meine 50 Wünsche für die Kinder dieser Welt.
Ich wünsche euch Kindern:
🌱 … für euch selbst:
- … dass ihr euch selbst mögt – nicht erst irgendwann, sondern heute.
- … dass ihr lernt, euch Fehler zu verzeihen.
- … dass ihr euch traut, „Nein“ zu sagen.
- … dass ihr neugierig bleibt – auf andere, auf euch selbst, auf das Leben.
- … dass ihr nicht leise seid, wenn ihr laut sein wollt.
- … dass ihr leise sein dürft, wenn euch danach ist.
- … dass ihr weinen könnt, ohne dass jemand sagt: „Stell dich nicht so an.“
- … dass ihr in den Spiegel schauen könnt und denkt: Ich bin genug.
- … dass ihr euch nicht ständig vergleichen müsst.
- … dass ihr erkennt, wie stark ihr seid – auch in Momenten der Schwäche.
💬 … im Miteinander:
- … dass ihr Freund:innen findet, die euch sehen, wie ihr seid.
- … dass ihr Erwachsenen begegnet, die euch ernst nehmen.
- … dass ihr Menschen trefft, die euch zuhören – wirklich.
- … dass ihr lernt, wie man streitet, ohne zu verletzen.
- … dass ihr Versöhnung erlebt.
- … dass ihr für andere da sein könnt, ohne euch selbst zu verlieren.
- … dass ihr Unterstützung bekommt, wenn ihr sie braucht – ohne Angst vor Bewertung.
- … dass ihr die Erfahrung macht: Gemeinschaft ist stärker als Konkurrenz.
📚 … beim Lernen und Wachsen:
- … dass ihr Lehrer:innen habt, die euch ermutigen.
- … dass ihr Schule erlebt als Ort des Entdeckens, nicht des Durchhaltens.
- … dass euch nicht Noten definieren.
- … dass euch Raum bleibt für Kreativität und Langeweile.
- … dass ihr Fehler machen dürft – ohne Angst.
- … dass ihr Lust aufs Lernen behaltet.
- … dass ihr nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen dürft.
- … dass Lernen mit Freude möglich ist.
🌍 … für eure Welt:
- … dass ihr in Frieden aufwachsen könnt.
- … dass ihr nie Angst haben müsst, zu sein, wie ihr seid.
- … dass ihr eine Welt findet, in der Vielfalt gefeiert wird.
- … dass ihr den Mut habt, laut zu werden für Gerechtigkeit.
- … dass ihr die Klimakrise nicht alleine stemmen müsst.
- … dass ihr nicht von Algorithmen erzogen werdet.
- … dass euch Räume offenstehen – egal, wie ihr ausseht, liebt oder glaubt.
- … dass ihr echte Mitbestimmung erlebt.
🔧 … für eure Zukunft:
- … dass ihr eigene Wege gehen dürft – auch krumme.
- … dass ihr euer Leben nicht an Likes messt.
- … dass ihr Berufe wählt, die zu euch passen – nicht zu einem Ideal.
- … dass euch niemand kleinhält, weil ihr groß denkt.
- … dass ihr nicht alles schaffen müsst – aber wisst, dass ihr könnt.
- … dass ihr euch selbst vertraut.
- … dass ihr Utopien denken dürft.
- … dass ihr euch nicht verbiegen müsst, um irgendwo dazuzugehören.
💫 … als Haltung fürs Leben:
- … dass ihr Fehler machen dürft – auch mehrmals.
- … dass ihr wisst, wie man sich Hilfe holt.
- … dass ihr Mitgefühl behaltet – auch für euch selbst.
- … dass ihr euch nicht schämt für Träume, Ängste oder Wünsche.
- … dass ihr euch nicht selbst verliert im Funktionieren.
- … dass ihr „Erfolg“ nicht nur in Geld oder Status messt.
- … dass ihr lernt, euch abzugrenzen – ohne Schuldgefühle.
- … dass ihr nie vergesst: Ihr seid nicht falsch. Die Welt ist manchmal nur kompliziert.
Lass uns viele Stimmen laut werden, die die Kinder nicht nur meinen, sondern wirklich sehen. Denn: Was Kinder heute wirklich brauchen, sind Erwachsene, die ihnen zutrauen, Mensch zu sein. Nicht perfekt, aber voller Potenzial.
Diesbezüglich stimme ich mit der UWE-Studie vollkommen überein, die dies als eines der wichtigsten Kriterien für das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen herausgefunden hat …
💚🍀 Starke Kinder, starke Zukunft. Mögen viele meiner Wünsche in Erfüllung gehen, sagt Christa D. Schäfer
Interessierst du dich auch für meine Vision von Schule?
Dann lies gerne hier weiter:
2 Antworten
Das hast du sehr schön geschrieben! Es ist genau das, was ich mir ebenfalls für meine Kinder wünsche!
Liebe Mesalunitas, ich danke euch sehr. Dann haben wir ja eine gute Gemeinsamkeit. Viele Grüße 💚🍀