Die Nudelfrage: Welche Nudel wärest du?

Eine Schale mit Spaghettis und einem Basilikum-Blatt.

Kürzlich stolperte ich über eine Webseite, die zu einer ganz besonderen Blogparade einlud. Ungewöhnlich ist das Thema dieser Blogparade der Atemtherapeutin Susanne Wagner, und dennoch hat mich das Thema gleich angesprochen. Es ging um „Die Nudelfrage: Welche Nudel wärest du?“.

Als jemand, die Metaphern schätzt und oft damit arbeitet, hat mich diese Frage sofort fasziniert. Ich habe in der Vergangenheit anderen Personen schon viele Fragen gestellt, ich kenne die verschiedenen Fragetypen, und auch mir sind schon viele Fragen gestellt worden – doch die Nudelfrage war neu für mich.

Und so habe ich mich gefragt, ob man mithilfe von Nudeln tatsächlich etwas über Persönlichkeitstypen oder sogar über Mediation und Mediator:innen aussagen kann? Oder ob die Nudelfrage lediglich ein humorvoller Spaß ist?

Mach dir gerne selbst ein Bild …

Wenn ich eine Nudel wäre, welche wäre ich dann?

Da ich keine eindeutige Antwort für mich finden konnte und dennoch neugierig geworden war, habe ich einen dieser Nudeltests im Internet gemacht. Das Ergebnis war: Ich wäre eine Spaghetti.

Was sagt eine Spaghetti über mich aus?

Laut Nudeltest-Auswertung sagt die Spaghetti das Folgende über mich aus:

Ich bin eine echte Italien-Liebhaberin. Ich wähle meine Nudel-Soßen immer mit Bedacht und lege Wert auf ein edles und gehobenes Ambiente. Meine Basilikumpflanze hat einen Ehrenplatz in meinem Zuhause, und ja, sie ist mir enorm wichtig. Eros Ramazzotti begleitet mich als Klingelton, und ich kann stundenlang über den feinen Unterschied zwischen Parmesan und Pecorino philosophieren. Mein Lebensmotto? „La dolce vita“.

Naja, das sagt die Nudeltest-Auswertung, und ich kann da nicht so ganz zustimmen …

Was denke ich über Spaghettis?

Ich liebe runde Formen. Und die Spaghetti ist rund. Sie besitzt also die Urform des Kreises und spricht mich dadurch auf einer tieferen Ebene an. Auch symbolisiert sie für mich Vollständigkeit, Einheit und Harmonie. Als Spaghetti-Persönlichkeit strebe ich danach, in allem, was ich tue, ein Gleichgewicht zu finden und die runden Momente des Lebens zu genießen. Da ist es nur gut, dass in einer Spaghetti auch das Grade steckt, denn aufrecht und aufrichtig ist sie auch, diese Nudel. Sie hat ein Ziel, und das verfolgt sie auch. Ebenso wie ich selber.

Welche Nudelsorte sind wir als Mediator:innen?

Mediation ist eine Kunst, die tiefes Verständnis, Empathie und die Fähigkeit erfordert, zwischen verschiedenen Perspektiven zu vermitteln. Wenn wir nun Mediator:innen mit Nudelsorten vergleichen würden, welche Eigenschaften würden dann hervortreten? Diese Frage ist zwar vollkommen crazy, aber ich hatte eine kreative Phase und lasse euch hier meine Antworten wissen:

  1. Spaghetti
    • Eigenschaften: Flexibel, lang und verbindend.
    • Als Mediator:innen: Spaghetti-Mediator:innen sind anpassungsfähig und flexibel. Sie sind in der Lage, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und Brücken zwischen unterschiedlichen Standpunkten zu bauen. Ihre Stärke liegt in ihrer Fähigkeit, Verbindungen herzustellen und den Dialog fließen zu lassen.
  2. Penne
    • Eigenschaften: Hohl, offen an beiden Enden.
    • Als Mediator:innen: Penne-Mediator:innen sind offen für verschiedene Perspektiven und Meinungen. Ihre hohle Form symbolisiert ihre Bereitschaft, zuzuhören und Informationen aufzunehmen. Sie sind besonders gut darin, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem sich alle Parteien gehört und verstanden fühlen.
  3. Farfalle (Schmetterlingsnudeln)
    • Eigenschaften: Zart, veränderlich und symmetrisch.
    • Als Mediator:innen: Farfalle-Mediator:innen sind besonders einfühlsam und haben ein gutes Gespür für Veränderungen und Dynamiken innerhalb einer Gruppe. Sie sind in der Lage, Balance und Harmonie in schwierigen Gesprächen wiederherzustellen und können wie ein Schmetterling von einem Thema zum anderen flattern, ohne den Fokus zu verlieren.
  4. Tortellini
    • Eigenschaften: Geschlossen, mit einer inneren Füllung.
    • Als Mediator:innen: Tortellini-Mediator:innen sind tiefgründig. Sie haben die Fähigkeit, tiefer zu schauen und das Verborgene zu erkennen. Ihre Stärke liegt in ihrer Fähigkeit, die tieferen Emotionen und Bedenken der Parteien zu erkennen und diese in den Mediationsprozess einzubringen.
  5. Lasagne
    • Eigenschaften: Geschichtet, komplex.
    • Als Mediator:innen: Lasagne-Mediator:innen erkennen die Vielschichtigkeit von Konflikten. Sie sind in der Lage, die verschiedenen Ebenen eines Problems zu durchdringen und die Komplexität der Situation zu verstehen. Mit ihrer strukturierten Herangehensweise helfen sie den Parteien, Schicht für Schicht zum Kern des Problems vorzudringen.

Wenn ich das so betrachte, bringt jede Nudelsorte ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften mit, genau wie Mediator:innen. Ob flexibel wie Spaghetti, offen wie Penne oder tiefgründig wie Tortellini, jede:r Mediator:in bringt seine eigenen Stärken in den Mediationsprozess ein. Und idealerweise haben Mediator:innen die Eigenschaften aller dieser Nudeln, um ihre Medianden gut zu einer Win-Win-Lösung führen zu können.

Abschlussgedanken

Die Nudelfrage mag auf den ersten Blick humorvoll und vielleicht sogar abwegig erscheinen, aber sie bietet eine einzigartige Möglichkeit, über uns selbst und unsere Persönlichkeit nachzudenken.

Welche Nudel wärest du?
Und was sagt das über dich aus?

Ich lade dich ein, darüber nachzudenken und vielleicht sogar einen Nudeltest selbst zu machen. Es könnte überraschend aufschlussreich sein!

Viel Spaß bei deinen Nudel-Reflexionen
wünscht dir Christa

Hier schreibt:

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6 Antworten

  1. Liebe Christa, vielen Dank für deinen herrlichen Artikel zu meiner Blogparade Die Nudelfrage! Gerne habe ich mitgelesen, wie du ins Nachdenken und Beantworten gekommen bist und wie du die kleine Irritation, die in der Frage steckt, in eine leichtfüssige, elegante Antwort aus deinem Fachhintergrund verwandelt hast:

    «Und so habe ich mich gefragt, ob man mithilfe von Nudeln tatsächlich etwas über Persönlichkeitstypen oder sogar über Mediation und Mediator:innen aussagen kann? Oder ob die Nudelfrage lediglich ein humorvoller Spaß ist?»

    Ich glaube, Fragen stellen und Fragen beantworten darf immer beides sein. Man kann sich/die Situation ernst nehmen, ohne auf Humor zu verzichten. Spassmomente können dabei etwas zur Verfügung stellen, zu dem ich sonst oft den Zugang verliere, wenn es um etwas geht, das mich im Innersten betrifft.
    Ich freue mich über unsere Vernetzung und bin gespannt, wie du die Frage weiterspinnen würdest. In deiner Beschreibung hast du unterschiedliche Pastatypen für Mediatorinnen aufgeführt – sind die Klient:innen dann die Sauce dazu oder könnte es auch umgekehrt sein? Irgendwann wird es dann wirr, auch in meinen Gedanken – Zeit für eine Pause von der Fragerei.
    Gruss, Susanne
    P.S. Ich finde es meistens einfacher, Fragen zu stellen, als Fragen zu beantworten. Wie ist das bei dir?

    1. Liebe Susanne,

      zunächst einmal danke ich dir herzlich für deinen inspirierenden Kommentar. Ich habe mich sehr gefreut, deine Blogparade gefunden zu haben. Und es hat mich infolgedessen auch riesig gefreut, dass dir mein Beitrag zur „Nudelfrage“ gefallen hat, und dass er zum Nachdenken anregt.

      Deine Worte treffen die Sache genau: Fragen stellen und beantworten kann häufig eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor sein. Insbesondere Humor kann eine Brücke bauen, besonders wenn es um tiefgreifende oder komplexe Themen geht.

      Zu deiner interessanten Überlegung bezüglich der Klient:innen als Sauce – das ist ein wunderbarer Gedanke! In der Tat könnten die Mediand:innen die Sauce sein, die den Nudeln – den Mediator:innen – Geschmack und Tiefe verleiht. Oder, wie du vorgeschlagen hast, könnte es auch umgekehrt sein. Die Mediator:innen könnten die Sauce sein, die den Mediand:innen – den Nudeln – hilft, ihre besten Qualitäten hervorzubringen. Es ist ein faszinierendes Spiel mit Metaphern, das uns zeigt, wie vielschichtig und miteinander verbunden die Rollen in der Mediation sein können.

      Und ja, ich gebe dir recht, manchmal kann es verwirrend werden, wenn man zu tief in solche Überlegungen eintaucht. Eine Pause kann dann in der Tat hilfreich sein, um die Gedanken zu ordnen.

      Zu deinem P.S.: Ich finde mich oft in einer ähnlichen Position wieder. Fragen zu stellen ist manchmal einfacher, da es den Raum für Reflexion und Entdeckung öffnet. Das Beantworten von Fragen erfordert dagegen oft mehr Introspektion und Klarheit. Aber beides hat seinen eigenen Reiz und seine eigene Bedeutung.

      Nochmals vielen Dank für deinen Kommentar und die Anregung zum Weiterdenken. Ich freue mich ebenfalls über unsere Vernetzung und bin gespannt auf weitere inspirierende Diskussionen!

      Herzliche Grüße,
      Christa

  2. Liebe Christa,
    also, als Erstes musste ich den Nudeltest machen, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen und es zu verwerfen. Dann habe ich mich mit deinen fünf Sorten beschäftigt, um tiefer in deine Arbeit als Mediatorin einzutauchen. Danke für diese kreative Erklärung.

    1. Liebe Ildiko,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich zu hören, dass du den Nudeltest ausprobiert hast und dich mit den fünf Nudelsorten auseinandergesetzt hast. Es ist immer spannend zu sehen, wie solch kreative Ansätze unterschiedliche Menschen inspirieren und zum Nachdenken anregen. Ich hoffe, dass die Metapher dir einen kleinen Einblick in die Welt der Mediation gegeben hat und vielleicht sogar ein Lächeln auf dein Gesicht gezaubert hat. Danke für dein Feedback und deine Offenheit, dich auf dieses Gedankenspiel einzulassen!

      Herzliche Grüße von Christa

  3. Liebe Christa, der Nudeltest sagt, ich sei eine Spaghetti, wie du! Ich habe mich bei meiner #nudelfrage allerdings für die Farfalle entschieden und ich muss sagen: In deiner Einschätzung dazu finde ich mich zu 100% wieder, auch wenn ich nicht als Mediatorin arbeite (offiziell zumindest) Viele Grüße Miriam

    1. Liebe Miriam,
      wie wunderbar, dass du dich als Spaghetti identifizieren kannst – herzlich willkommen im Club der langen, flexiblen und vielseitigen Nudeln! 😊

      Ich finde es auch spannend zu lesen, dass du dich selber in der Beschreibung der Farfalle wiederfindest. Und: Man muss nicht offiziell als Mediatorin arbeiten, um die Qualitäten einer Mediatorin zu besitzen. Es gibt auch Naturtalente, so wie du anscheinend eines bist. Mediative Fähigkeiten finden in so vielen Lebensbereichen Anwendung. Von Familie bis zur großen Politik.

      Dir herzliche Grüße, und ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken weiterer Nudelsorten in dir, sagt Christa

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