Klassenfahrten für das WIR-Gefühl

4 Mädchen wandern, sind von hinten zu sehen.

Wenn ich eine Schulklasse betrete, spüre ich nach kurzer Zeit, ob es ein WIR-Gefühl gibt. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl wird entscheidend durch das tägliche Miteinander geprägt, aber auch durch außergewöhnliche gemeinsame Momente wie beispielsweise Exkursionen, Wandertage, den Besuch einer Kulturveranstaltungen und natürlich durch gemeinsame Klassenfahrten.

Gerade Klassenfahrten sind besondere Momente außerhalb des Klassenzimmers, die den Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffnen. Sie ermöglichen es den Schüler:innen die in der Schule gelernten Themen in realen Situationen zu sehen, zu berühren und zu erleben, was das Wissen konkreter und anschaulicher macht.

Außerdem führen diese Momente zur Kompetenzstärkung, sie zahlen auf die Kommunikationsfähigkeit, die Toleranz und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse ein, was wiederum für ein positives Klassenklima und das WIR-Gefühl unerlässlich ist.

Deshalb mein Plädoyer: Mit Klassenfahrten für das WIR-Gefühl …

Vorteile von Klassenfahrten für die Klassengemeinschaft

Wenn ich von “WIR-Gefühl” spreche, meine ich die Dichte und Stärke der sozialen Beziehungen zwischen den einzelnen Personen innerhalb einer Klassengemeinschaft. Diese einzelnen Beziehungen haben in Folge dann einen großen Einfluss auf das große Ganze von Gruppendynamik und Gruppensystem.
Klassenfahrten und Ausflüge können sowohl die einzelnen Beziehungen zwischen den Schüler:innen als auch das WIR-Gefühl und die Gruppenbindung einer Klasse stärken. Schüler:innen unterstützen sich gegenseitig und freuen sich darauf, ihre Mitschüler:innen täglich in der Schule zu sehen. Die Motivation die Schule zu besuchen wächst, die gute Lernatmosphäre hat einen großen Einfluss auf alle.

Kurz gesagt:

Eine Klassenfahrt unterstützt das gute soziale Gefüge in einer Schulklasse. (© schulfahrt.de).

Und etwas genauer:

Unterstützung des sozialen Gefüges in der Klasse

Soziale Kompetenzen werden gefördert

Auf Klassenfahrten erleben Schüler:innen gemeinsame Abenteuer und Herausforderungen. Das stärkt das Vertrauen zueinander, denn sie lernen aufeinander Rücksicht zu nehmen, Probleme gemeinsam zu lösen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Ob bei einer Schnitzeljagd durch die Stadt, einer Nachtwanderung im Wald, bei Teamspielen oder gemeinsamen Projekten – die Schüler:innen erfahren, wie wichtig Zusammenarbeit und Teamspirit sind.

Gemeinsame Erlebnisse verbinden

Ein Besuch in einem interaktiven Museum oder ein Lagerfeuerabend schaffen bleibende Erinnerungen und stärken den Zusammenhalt und das Wohlbefinden. Solche Momente, in denen die Klasse gemeinsam lacht, singt oder auch mal ernste Gespräche führt, tragen dazu bei, dass sich Schüler:innen als Teil einer Gemeinschaft fühlen.

Rechtliche Rahmenbedingungen von Klassenfahrten

In Deutschland ist das mit den Schulfahrten so eine Sache: Jedes der 16 Bundesländer hat seine eigenen Regeln. Diese Richtlinien umfassen unter anderem Antragsverfahren, die Anzahl der pädagogischen Begleitpersonen, die Häufigkeit der Klassenfahrten und die Teilnahmebedingungen.

Trotz dieser Unterschiede gibt es auch einige Gemeinsamkeiten

  • Die Teilnahme an Klassenfahrten ist für alle Pflicht. Schüler:innen können nur in Ausnahmefällen von der Schulleitung befreit werden.
  • Jede Klassenfahrt muss von der Schulleitung genehmigt werden.
  • Die Eltern müssen über alles, was auf der Klassenfahrt passiert, informiert werden.
  • Auch auf Klassenfahrten gelten die Schulordnung und das Jugendschutzgesetz.
  • Die Schulgesetze des jeweiligen Bundeslandes müssen immer beachtet
  • werden.
  • Lehrkräfte haben die Verantwortung, immer ein Auge auf die Schüler:innen zu haben.
  • Klare Regeln der Lehrkräfte sind wichtig und sollten regelmäßig überprüft werden.
  • Lehrkräfte haben das Sagen, auch bei volljährigen Schüler:innen.
  • Die Schüler:innen sind während der Klassenfahrt durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert.
  • Bei Unfall oder Krankheit muss die Lehrkraft sofort professionelle Hilfe holen.

Die Rolle von Lehrkräften auf Klassenfahrten

Lehrkräfte und Pädagog:innen spielen eine zentrale Rolle auf Klassenfahrten. Sie leiten und gestalten diese prägenden Erfahrungen, die wesentlich zur Entwicklung von Teamgeist, Selbstbewusstsein und Sozialkompetenz beitragen. Klassenfahrten bieten eine einzigartige Gelegenheit, viele junge Individuen zu einem WIR zu vereinen und sie bei ihrem persönlichen Wachstum zu unterstützen.
Lehrer:innen haben die Aufsichtspflicht und tragen die Verantwortung für die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Schüler:innen. Sie ermöglichen durch Klassenfahrten den Lernzuwachs in verschiedenen Feldern:

Kulturelle Bereicherung und praktisches Lernen
Lehrkräfte ermöglichen den Zugang zu Kultur und praktischem Lernen, erweitern das Wissen der Schüler:innen und fördern kritisches Denken und kreative Fähigkeiten.

Soziale Interaktion
Lehrer:innen fördern die soziale Interaktion und das Teamwork der Schüler:innen. Dieses gemeinsame Erlebnis kann die Klassengemeinschaft nachhaltig stärken und zu einem positiven Lernklima beitragen. Auch Mobbing in der Schule kann so entgegengewirkt werden.

Sicherheit und Wohlbefinden
Die Sicherheit und das Wohlbefinden der Schüler:innen sind für Lehrer:innen oberste Priorität. Sie müssen auf Notfälle vorbereitet sein und eine sichere Umgebung schaffen, in der sich die Schüler:innen frei entfalten und neue Erfahrungen sammeln können.

Förderung von Lehrkompetenz
Auch Lehrer:innen können auf Klassenfahrten viel dazulernen. Es bietet sich zum Beispiel die Möglichkeit, Unterrichtsmethoden zu erproben, zu verbessern und neue Unterrichtsansätze zu entwickeln.

Lehrkräfte lernen selber viel auf Klassenfahrten
Sie lernen ihre Schüler:innen besser kennen und können Gruppendynamiken besser erfassen. Dieses Wissen kann ihnen dabei helfen, die Probleme der Schüler:innen besser zu verstehen und ihren Unterricht individueller zu gestalten.

Begleitpersonen: Wer darf mit auf Klassenfahrt?

Klassenfahrten werden meist von mindestens zwei Aufsichtspersonen begleitet, wobei in vielen Bundesländern bzw. Schulen eine männliche und eine weibliche Aufsichtsperson vorgeschrieben ist. Wenn schulintern keine zweite Aufsichtsperson gefunden werden kann, können auch Eltern als Begleitpersonen fungieren. Dies ist jedoch eher die Ausnahme.

Eltern als Begleitpersonen?
In vielen Klassen ist es ungünstig, Eltern als Begleitpersonen auf Klassenfahrten einzusetzen. Die Anwesenheit der Eltern kann die Gruppendynamik stark beeinflussen. Kinder verhalten sich in Gegenwart ihrer Eltern oft anders als im Beisein von Lehrkräften, was das natürliche Gruppenverhalten stören kann. In anderen Klassen oder mit feinfühligen Eltern ist die Begleitung für eine Klassenfahrt ein gelungenes Erlebnis für alle

Ich fasse zusammen:

Die Bedeutung von Klassenfahrten für das WIR-Gefühl ist unbestritten. Durch gemeinsame Aktivitäten und Herausforderungen entsteht ein tiefes Zusammengehörigkeitsgefühl und eine starke Klassengemeinschaft, die sich positiv auf die soziale Dynamik und das Lernklima auswirkt.

Es ist wichtig, dass qualifizierte Lehrkräfte die Schulfahrt leiten und gestalten, um so für die Schüler:innen einen Raum für persönliches Wachstum zu schaffen.

Wie stärkst du das WIR-Gefühl auf Klassenfahrten?
Fragt Christa Schäfer

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